10 - Veranstaltungshinweise

Infoveranstaltung "Sind wir alle 129a?"

Die Leipziger Soligruppe lädt ein zu einer Infoveranstaltung zum aktuellen §129a-Verfahren, von eine Reihe von Personen aus Berlin und Leipzig betroffen sind:

Informationsveranstaltung
am 11. September 2007,
18 Uhr im
Tagungsraum der Albertina, Beethovenstraße 6

Referenten:
RA Christian Avenarius (Leipzig)
Dipl. Pol. Volker Eick (Berlin)

Am 31. Juli 2007 wurden die Wohnungen und teilweise auch die Arbeitsplätze von insgesamt sieben Personen in Berlin und Leipzig durchsucht. Dabei wurde der Soziologe Andrej H. festgenommen. Wenige Stunden zuvor wurden 3 weitere Personen ebenfalls festgenommen - angeblich bei dem Versuch, Bundeswehrfahrzeuge in Brandenburg anzuzünden. Ihnen und drei weiteren Personen wird die "Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung" (§ 129 a StGB) vorgeworfen. Andrej H. wurde am 22. August 2007 unter strengen Meldeauflagen und Zahlung einer Kaution aus der Haft entlassen. Der Haftbefehl und die Beschuldigungen gegen ihn bestehen weiter.

Der Soziologe Andrej H. und die drei weiteren Sozialwissenschaftler seien wegen ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit, ihrer intellektuellen Fähigkeiten und dem Zugang zu Bibliotheken die geistigen Köpfe der angeblichen "Terror-Organisation". Denn eine Vereinigung "militante gruppe" soll laut Bundesanwaltschaft dieselben Begriffe verwenden wie die beschuldigten Sozialwissenschaftler.
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Freiheit statt Angst! Stoppt den Überwachungswahn! - Demonstration in Berlin

Die Leipziger Kamera und der AK Vorratsdatenspeicherung Leipzig
mobilisieren für Leipzig zur:



Demonstration "Freiheit statt Angst - Stoppt den Überwachungswahn!" in Berlin
Samstag, den 22. September
14.30 Uhr
Pariser Platz (Brandenburger Tor)

Gemeinsame Zugfahrt von Leipzig nach Berlin:
Treffpunkt: Hauptbahnhof, Gleis 12
Uhrzeit: 10:45 Uhr
Kosten: Beteiligung an Wochenendticket

Der Überwachungswahn greift um sich. Staat und Unternehmen registrieren, überwachen und kontrollieren uns immer vollständiger. Egal, was wir tun, mit wem wir sprechen oder telefonieren, wohin wir uns bewegen oder fahren, mit wem wir befreundet sind, wofür wir uns interessieren, in welchen Gruppen wir engagiert sind - der "große Bruder" Staat und die "kleinen Brüder" aus der Wirtschaft wissen es immer genauer.
Bürgerrechtler rufen bundesweit zur Teilnahme an einer Demonstration gegen die ausufernde Überwachung durch Wirtschaft und Staat auf.

Der Demoaufruf im Volltext: http://www.freiheitstattangst.de
Wiki des AK Vorratsdatenspeicherung Leipzig:
http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/Ortsgruppen/Leipzig

Unter dem Motto "No Justice - No Peace! Kein Friede mit dem deutschen Polizeistaat! Weg mit dem §129a!" wird es einen linksradikalen, antikapitalistischen Block geben.
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Demonstrationsaufruf

Bündnis "Stadt für alle" >> AG Soziale Politik, Antifaschistische Jugendfront Leipzig (AJL), attac Leipzig, attac campus Leipzig, Gieszer-Ö-Gruppe, ig3o - Ex-"Initiativgruppe 3. Oktober", Leipziger Bündnis gegen G8, Leipziger Kamera, Libertäres Zentrum Libelle, Linkspartei.PDS Leipzig, Plaque, RSB Leipzig, SAV Leipzig, WASG Leipzig und Leipziger Land:

stadtfueralle

24. Mai, 18:00 Uhr, Leipzig, Willy-Brandt-Platz am Hauptbahnhof

Weitere Informationen:
http://www.stadt-fuer-alle.de.vu

Nicht nur der G8-Gipfel findet in diesem Jahr in Deutschland statt, auch die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union fällt im ersten Halbjahr 2007 der Bundesrepublik zu. In deren Rahmen findet hier in Leipzig am 24. Mai ein informelles EU-Ministertreffen zum Thema Stadtentwicklung statt. Dabei soll auf Einladung Wolfgang Tiefensees eine "Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt" verabschiedet werden. "Nachhaltige Stadtentwicklung" - das klingt erst mal gut. Aber wenn man zwischen den Zeilen liest, wird schnell klar, dass es hier nicht um die Stadt als Lebensraum geht. Im Mittelpunkt des Interesses steht vielmehr die Stadt als Wirtschaftsstandort, den es für potentielle Investoren attraktiv zu machen gilt.

Zu diesem Zweck wird der städtische Raum weitreichenden Umstrukturierungsmaßnahmen unterworfen - mit fatalen Folgen. So hat die sogenannte "Aufwertung" einzelner Viertel die Verdrängung derer zur Folge, die dort bislang gewohnt haben und sich nun die Mieten nicht mehr leisten können. Beispielsweise wird für den Neubau eines gigantischen Einkaufzentrums am Brühl ein großer Bestand von Sozialwohnungen im Stadtzentrum vernichtet. Und in der ganzen Stadt werden die Mieten künstlich in die Höhe getrieben, indem der Abriss leerstehender Häuser auch noch staatlich subventioniert wird.

Dem zur Seite steht die Privatisierung und Kommerzialisierung des öffentlichen Raumes, vor allem der Innenstädte. Bereiche wie Shopping-Malls, Passagen oder der Bahnhof stehen damit nicht mehr allen Menschen gleichermaßen zur Verfügung, sondern sind Privatbesitz, der möglichst gewinnbringend genutzt werden soll. Wer nicht in das Bild des braven Konsumenten passt - Arme, Obdachlose, MigrantInnen, Grafitti-Sprayer - oder für den Konsum nicht das nötige Kleingeld hat, stört da nur. Nicht umsonst wird die Leipziger Innenstadt derzeit von ca. 700 Videokameras überwacht. Polizei, Ordnungsamt und private Sicherheitsdienste teilen sich die Aufgabe, unerwünschte Personen fernzuhalten.

Auch an anderer Stelle macht sich diese Entwicklung bemerkbar, etwa beim Teilverkauf der Stadtwerke Leipzig oder bei der Diskussion um die mögliche Privatisierung der LWB und weiterer kommunaler Unternehmen. Es geht nicht mehr um die Versorgung der BewohnerInnen der Stadt mit Gütern der Grundversorgung, sondern um die Erwirtschaftung von Profit. Und während Millionen in absurde Großprojekte wie den City-Tunnel gepumpt werden, um so das Image der Stadt zu verbessern, werden Sozialleistungen und Fördermittel für kulturelle Aktivitäten gekürzt. Auch linke und alternative Projekte stören die kommerzielle Nutzung und sind in ihrer Existenz bedroht, etwa das Plaque und die Gieszerstraße 16. In anderen Städten wie Kopenhagen, Barcelona oder Berlin wurden derartige Projekte bereits unter Einsatz von Polizeigewalt plattgemacht.

All diese Vorgänge sind eben nicht auf Leipzig beschränkt, sondern lassen sich so oder ähnlich in allen Städten beobachten - in Deutschland, Europa, letztlich weltweit. Dabei ergeben sich diese Prozesse nicht allein aus irgendwelchen "Sachzwängen". Sie sind das Ergebnis von bewussten politischen Entscheidungen.

Wir jedoch setzen uns gegen derlei Entscheidungen zur Wehr! In diesem Sinne:

Vergesellschaftung statt Privatisierung!
Holen wir uns die Stadt zurück!
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Veranstaltungshinweis

PODIUMSDISKUSSION „RFID IN DER UNIBIBLIOTHEK“

Die Leitung der Universitätsbibliothek plant für den Neubau der Bibliothekszweigstelle am Augustusplatz den Bücherbestand mit so genannten RFID-Chips auszustatten.

RFID-Chips sind Mikrochips, welche als Sender sowie als Empfänger von Daten genutzt werden können. Im Falle der Unibibliothek bedeutet dies, dass es möglich sein wird, personenbezogene Daten auf den Chips in den ausgeliehenen Büchern zu speichern und ggf. weiter zu verwenden.

Die Bibliotheksleitung begründet diese geplante Maßnahme mit einer besseren Diebstahlüberwachung, unkomplizierterer Sortierung für die MitarbeiterInnen sowie längeren Öffnungszeiten, welche durch eine automatische Ausleihe ermöglicht werden sollten.

In wie weit die Daten der NutzerInnen gespeichert werden, ob es nicht Alternativen zur Nutzung von nicht immer zuverlässigen RFID-Chips gibt, was für Erfahrungen im Einsatz von RFID-Chips, gerade auch in Bibliotheken, gemacht wurden, ob diese Maßnahme ein weiterer Weg zum gläsernen Studierenden ist oder ein nötige Modernisierung darstellt, darüber soll an diesem Abend diskutiert werden.

Auf dem Podium werden platz nehmen:

Charlotte Bauer, stellvertretende Bibliotheksdirektorin
Gerd Stumpf, Personalrat der TU Berlin
Christian Koch, Chaos Treff Leipzig
Dennis Neupert, StuRa Uni Leipzig

Moderation: Juliane Nagel

Datum der Veranstaltung: 25.04.07
Ort: Städtisches Kaufhaus, Hörsaal 8
Beginn: 19.30 Uhr

Veranstaltet vom linxxnet e.V. und dem StuRa der Universität Leipzig

Infos unter: www.StopRFID.de
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"Freiheit statt Angst", Demonstration gegen Sicherheits- und Überwachungswahn in Frankfurt (Main), 14. April 2007

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Bürgerrechtler rufen zu einer bundesweiten Demonstration gegen die ausufernde Überwachung durch Staat und Wirtschaft auf. Am Samstag, den 14. April 2007 werden besorgte Bürgerinnen und Bürger in Frankfurt am Main unter dem Motto "Freiheit statt Angst" auf die Straße gehen. Treffpunkt ist der Hauptbahnhof um 15 Uhr. Der Protestmarsch durch die Stadt wird mit einer Kundgebung vor der Paulskirche enden.

Der Überwachungswahn greift um sich. Staat und Unternehmen registrieren, überwachen und kontrollieren uns immer vollständiger. Egal, was wir tun, mit wem wir sprechen oder telefonieren, wohin wir uns bewegen oder fahren, mit wem wir befreundet sind, wofür wir uns interessieren, in welchen Gruppen wir engagiert sind - der "große Bruder" Staat und die "kleinen Brüder" aus der Wirtschaft wissen es immer genauer.

Mit der Vorratsspeicherung der Telekommunikation und Online-Durchsuchungen von Computern stehen weiter verschärfte Sicherheits- und Überwachungsbefugnisse auf der politischen Agenda. Dabei bewirkt die zunehmende elektronische Erfassung und Überwachung der gesamten Bevölkerung keinen verbesserten Schutz vor Kriminalität, kostet Millionen von Euro und gefährdet die Privatsphäre Unschuldiger. Wo Angst und Aktionismus regieren, bleiben gezielte und nachhaltige Maßnahmen zur Stärkung der Sicherheit ebenso auf der Strecke wie ein Angehen der wirklichen, alltäglichen Probleme der Menschen (z.B. Arbeitslosigkeit und Armut).

Hinzu kommt: Wer sich ständig überwacht und beobachtet fühlt, kann sich nicht mehr unbefangen und mutig für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen. Es entsteht allmählich eine unkritische Konsumgesellschaft von Menschen, die "nichts zu verbergen" haben und dem Staat gegenüber - zur vermeintlichen Gewährleistung totaler Sicherheit - ihre Freiheitsrechte aufgeben. Eine solche Gesellschaft wollen wir nicht!

Um gegen Sicherheitswahn und die ausufernde Überwachung zu protestieren, gehen wir am Samstag, den 14. April 2007 in Frankfurt am Main unter dem Motto "Freiheit statt Angst" auf die Straße. Treffpunkt ist der Hauptbahnhof um 15 Uhr. Der Protestmarsch durch die Stadt wird mit einer Kundgebung vor der Paulskirche enden. In der Paulskirche wurden 1848 die ersten Grundrechte auf deutschem Boden erarbeitet. Heute bedroht die grenzenlose Sicherheitslogik der Politik die historische Errungenschaft der Grundrechte.

Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, an der Demo teilzunehmen. Die Politiker sollen sehen, dass die Bürger für ihre Freiheiten wieder auf die Straße gehen! Auf der Demo-Homepage (http://www.freiheit-statt-angst.de) finden sich jeweils die neuesten Infos zur Demo, zu Anreisemöglichkeiten und zu Möglichkeiten, mitzuhelfen.

Unsere Forderungen

1. Weniger Überwachung
Wir fordern
* keine Totalprotokollierung von Telefon, Handy und Internet (Vorratsdatenspeicherung),
* keine geheime Durchsuchung von Computern,
* Stopp der Videoüberwachung des öffentlichen Raums, keine
automatische Gesichtskontrolle,
* Stopp von Biometrie und RFID-Chips in Ausweisen und Pässen,
* keine Aufzeichnung des Flugreiseverkehrs,
* kein automatischer Kfz-Kennzeichenabgleich auf öffentlichen Straßen.

2. Bestehende Überwachungsgesetze auf den Prüfstand stellen
Wir fordern eine unabhängige Überprüfung aller seit 1968 beschlossenen Überwachungsgesetze auf ihre Wirksamkeit und schädlichen Nebenwirkungen.

3. Stopp für neue Überwachungsgesetze
Nach der inneren Aufrüstung der letzten Jahre fordern wir einen sofortigen Stopp neuer Gesetzesvorhaben auf dem Gebiet der inneren Sicherheit, wenn sie mit weiteren Grundrechtseingriffen verbunden sind.

Unterstützer
* Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung
* Chaos Computer Club e.V.
* Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V.
* Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF) e.V.
* FoeBuD e.V.
* Humanistische Union e.V.
* Leipziger Kamera.Initiative gegen Überwachung
* Netzwerk Freies Wissen
* Netzwerk Neue Medien e.V.
* Piratenpartei Hessen
* STOP1984
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Aktionsplenum "Keine Videoüberwachung in der Neustadt!"

13. Dezember 2006, Dresden

Nach wiederholten Ausschreitungen zwischen Polizei und Jugendlichen in der Dresdner Neustadt hat Sachsens Innenminister Albrecht Buttolo (CDU)
die Polizei beauftragt, die Alaunstraße vor dem Kulturzentrum Scheune mit stationären Videokameras zu überwachen.

Die WIR AG lädt zu einem Aktionsplenum gegen Videoüberwachung ein.

Michael Arzt, (Leipziger Kamera. Initiative gegen Überwachung)
Julia Bonk, MdL (DIE LINKE.PDS)
Annekatrin Klepsch, Ortsbeirätin Dresden-Neustadt (DIE LINKE.PDS)

Mittwoch, 13. Dezember 2006, 19 Uhr, WIR AG, Martin-Luther-Straße 21, Dresden
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Bewegungsmelder

Präsentationen und Podiumsdiskussion

Choreografische Recherchen und Theaterprojekte
zum Thema Überwachung und Kontrolle im öffentlichen Raum

Samstag 11. Nov. // 14.30 - ca. 17.30 Uhr
Festivalzentrum im theater fact, Hainstraße 1/Barthels Hof, 04109 Leipzig
Eintritt frei


Konzeption und Moderation: Michael Freundt (ITI) und Henning Fülle, Berlin

Veranstaltet durch das internationale Theaterinstitut (ITI), Berlin,
in Zusammenarbeit mit der euro-scene Leipzig

Zwei Gesprächsrunden / Präsentationen:

I. Technik - Wissenschaft - Politik:
Leon Hempel, Berlin, Zentrum Technik und Gesellschaft, Technische Universität Berlin
Wolfgang Gunkel, Berlin, Mitglied des Deutschen Bundestages, Polizeipräsident a.D.
Michael Arzt, Leipzig, Leipziger Kamera - Initiative gegen Überwachung;

II. Künstlerische Ansätze:

Olaf Arndt und Janneke Schönenbach, Berlin, Künstlergruppe BBM und Initiator des Projekts TROIA;
Torsten Michaelsen, Hamburg, Mitglied der Künstlergruppe LIGNA
Jill Magid, New York, Performerin

mehr Infos
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Bewegungsmelder

Präsentationen und Podiumsdiskussion

Choreografische Recherchen und Theaterprojekte
zum Thema Überwachung und Kontrolle im öffentlichen Raum

Samstag 11. Nov. // 14.30 - ca. 17.30 Uhr
Festivalzentrum im theater fact, Hainstraße 1/Barthels Hof, 04109 Leipzig
Eintritt frei


Konzeption und Moderation: Michael Freundt (ITI) und Henning Fülle, Berlin

Veranstaltet durch das internationale Theaterinstitut (ITI), Berlin,
in Zusammenarbeit mit der euro-scene Leipzig

Zwei Gesprächsrunden / Präsentationen:

I. Technik - Wissenschaft - Politik:
Leon Hempel, Berlin, Zentrum Technik und Gesellschaft, Technische Universität Berlin
Wolfgang Gunkel, Berlin, Mitglied des Deutschen Bundestages, Polizeipräsident a.D.
Michael Arzt, Leipzig, Leipziger Kamera - Initiative gegen Überwachung;

II. Künstlerische Ansätze:

Olaf Arndt und Janneke Schönenbach, Berlin, Künstlergruppe BBM und Initiator des Projekts TROIA;
Torsten Michaelsen, Hamburg, Mitglied der Künstlergruppe LIGNA
Jill Magid, New York, Performerin

Überwachung und Kontrolle des öffentlichen Raumes sind - nicht nur in Leipzig - allgegenwärtig, scheinen die Menschen aber nicht wirklich zu betreffen. Auch massenhafter Datenmissbrauch macht keinen Skandal. Dass die Vernetzung unseres Lebens mit den Daten von Bewegungen, Telefonaten, Konten unser Leben beeinflusst, werden die eingeladen Experten vermitteln. Noch spannender wird die Frage, wie Theaterkünstler diese fast unsichtbaren Veränderungen reflektieren - nicht plakativ-politisierend, sondern gewitzt, spielerisch, facettenreich.


Wolfgang Gunkel, MdB und Vorsitzender des Arbeitskreises Innere Sicherheit der SPD Sachsen, Polizeipräsident a.D.
Er wird mit der Erfahrungen der Polizeiarbeit und aus der Perspektive der Politik über Maßgaben der Sicherheit, über Notwendigkeit und Grenzen des Sammelns von personenbezogenen Daten und der Kontrolle öffentlicher Räume sprechen.

Dr. Leon Hempel, Wissenschaftler am Zentrum für Technik und Gesellschaft, Technische Universität Berlin. Der promovierte Germanist hat sich im Rahmen des Forschungsprojekt Urbaneye (www.urbaneye.net) mit der Ausbreitung, den sozialen Folgen und der Akzeptanz von Videoüberwachung befasst. Er ist Mitherausgeber des suhrkamp-Bandes Bild-Raum-Kontrolle. Aktuell evaluiert er das Pilotprojekt zur 24-Stunden-Videoaufzeichnung der BVG.
Leon Hempel wird über technische Machbarkeit von Videoüberwachung, anderer Datenerfassungen und den Effekten der Vernetzung verschiedener Datenquellen berichten.
www.ztg.tu-berlin.de

Michael Arzt, Leipzig, Mitinitiator der Leipziger Kamera - Initiative gegen Überwachung.
Die Initiative beschäftigt sich mit Überwachung und sozialer Ausgrenzung in Leipzig. Sie hat fast 700 Kamerastandorte in der Leipziger Innenstadt kartographiert und im Internet publiziert, Vortrags- und Filmreihen veranstaltet und mit kritischen Stadtführungen, dem "Erich-Mielke-Gedächtnispreis" (2003/06) und weiteren Aktionen auf die Überwachungssituation in Leipzig aufmerksam gemacht. Seit April 2006 engagiert sie sich in einer von vielen PolitikerInnen, Kulturschaffenden u.a. unterstützten Kampagne gegen das Leipziger Pilotprojekt zur stationären Videoüberwachung durch die Polizei (seit 1996).
http://leipzigerkamera.twoday.net


Olaf Arndt und Janneke Schönenbach, Berlin, sind Mitglieder der Künstlergruppe BBM (Beobachter der Bediener von Maschinen), eines ihrer wichtigsten Projekte war und ist das von Kultur 2000 geförderte pan-europäische Projekt TROIA. Ein Buch, ein Radiohörspiel und ein Theaterstück mit dem Titel "Demonen" thematisieren Entwicklung und Einsatz so genannter nicht-tödlicher Waffen.
www.bbm.de

Torsten Michaelsen
, Hamburg, ist Mitglied der Künstlergruppe LIGNA; eines der wichtigsten Projekte vom LIGNA im performativen Bereich war das Radioballett, aufgeführt im Hamburger Hauptbahnhof und im Leipziger Hauptbahnhof (2003).
www.fsk-hh.org


Jill Magid lebt, lehrt und arbeitet in New York, ihre Ausbildung als bildende Künstlerin erhielt sie in Italien, den USA (New York und Cambridge/Massachusetts) und den Niederlanden. In ihren Performances in Brasilien, den Niederlanden, England und den USA spielt sie mit dem besonderen Verhältnis zwischen der Beobachteten und dem Beobachter am Monitor.
So ist die Videoperformance Evidence Locker, das Ergebnis eines Aufenthalts in Liverpool im Jahr 2004 und ihrer Zusammenarbeit mit Citywatch, einem stadtweiten Überwachungssystem der Merseyside Police und des Liverpool City Council), der größten Anlage dieser Art in England. Angetan mit einem leuchten roten Mantel war sie auf den Überwachungsmonitoren leicht zu entdecken und konnte die Polizei per Telefon bitten, sie in bestimmten Posen zu filmen oder sie als Läuferin mit geschlossenen Augen durch die Stadt zu leiten.
Um in der Folge das Videomaterial zu erhalten, musste sie 31 formale Anträge stellen, die sie wie Liebeserklärungen an ihre Überwacher formulierte. 31 Texte, aus denen ein Tagebuch ihrer Beziehungen zur Stadt und zu ihren Beobachtern wurde.
Bei System Azure, ihrer Installation von 2002, bei der sie die Überwachungskamera des Amsterdamer Polizeipräsidiums mit Strass-Steinen verziert. Obwohl die Polizei diesem Ansinnen skeptisch gegenüber stand, verblieben die geschmückten Kameras an ihrem Ort.
www.jillmagid.net


Henning Fülle ist freier Dramaturg in Berlin. Er war nach Studium und Lehrerausbildung zunächst in der politischen und kulturellen Erwachsenenbildung tätig. Anfang der Neunzigerjahre realisierte er einen lang gehegten Wunsch und wurde nach einer zweijährigen 'Lehrzeit' als Regieassistent Dramaturg und Kultur- und Theaterproduzent in Berlin. Nach mehreren Projekten, u.a. für die Berliner Festspiele, ging er als Dramaturg zu Kampnagel nach Hamburg (1997 - 2001) und ist seither wieder freischaffender Dramaturg in Berlin.
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THE SPACE HIJACKERS making trouble in Leipzig

Mit der Aktionsreihe „actions speak louder than words“ setzt die LEIPZIGER KAMERA ihre Protestkampagne „10 Jahre sind genug!“ gegen polizeiliche Videoüberwachung öffentlicher Plätze fort. Auf ihre Einladung hin wird die Londoner Aktivistengruppe THE SPACE HIJACKERS zwei Vorträge und eine Aktion in Leipzig durchführen.

Friday/Freitag » 2006-12-1 » 19:30 Uhr
» Galerie für Zeitgenössische Kunst, Karl-Tauchnitz-Straße 11

Talk 1// Public Space And Surveillance - Protest And Party
Vortrag 1// Öffentlicher Raum und Überwachung – Protest und Party
Sam (The Space Hijackers, London)

Talk 2// Trouble With The Space Hijackers
Vortrag 2// Ärger mit den Space Hijackers
Robin (The Space Hijackers, London)


Saturday/Sonnabend » 2006-12-2 » 13 Uhr
» Treff vor der Galerie für Zeitgenössische Kunst, Karl-Tauchnitz-Straße 11

Action// Love Vs Hate – Let The Eye In The Sky Decide This Age Old Battle…
Aktion// Liebe vs. Hass – Lass das Auge im Himmel diese alte Schlacht entscheiden…
Stadtspiel mit The Space Hijackers

Saturday/Sonnabend » 2006-12-2 » 19:30 Uhr
» Galerie für Zeitgenössische Kunst, Karl-Tauchnitz-Straße 11

Webperformance // ENOUGH IS ENOUGH - Live At The Times Square, NYC
New York City Surveillance Camera Players

Talk// CCTV The Future's Bright - The Development, Present, Future Of CCTV
Vortrag// Die strahlende Zukunft der Videoüberwachung – Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Videoüberwachung
Karl (The Space Hijackers, London)


mehr Infos
Zur Website der Space Hijackers www.spacehijackers.co.uk
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Freiheit statt Angst - Demo gegen Sicherheits- und Überwachungswahn

Aufruf zur Demo in Bielefeld am Freitag, den 20. Oktober ab 15 Uhr

Der Überwachungswahn greift um sich. Staat und Unternehmen registrieren, überwachen und kontrollieren uns immer vollständiger. Egal, was wir tun, mit wem wir sprechen oder telefonieren, wohin wir uns bewegen oder fahren, mit wem wir befreundet sind, wofür wir uns interessieren, in welchen Gruppen wir engagiert sind - der "große Bruder" Staat und die "kleinen Brüder" aus der Wirtschaft wissen es immer genauer ...

Der ganze Aufruf im Internet: http://www.FreiheitstattAngst.de

Organisationen: Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung, Chaos Computer Club e.V., Deutsche Vereinigung für Datenschutz (DVD), Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF) e.V., FoeBuD e.V., Förderverein Informationstechnik und Gesellschaft (FITuG) e.V., Humanistische Union e.V., Netzwerk Neue Medien e.V., STOP1984
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