01 - Salon Surveillance

Salon Surveillance

Der Salon Surveillance ist eine Veranstaltungsreihe der Leipziger Kamera - Initiative gegen Überwachung und des Bildungswerkes Weiterdenken in der Heinrich-Böll-Stiftung.

In dieser Gesprächsreihe wollen wir mit fachkundigen Gästen und dem Publikum einzelne Aspekte der heraufziehenden Überwachungsgesellschaft vertiefen und diskutieren. Es werden neue Technologien vorgestellt, wobei es uns vor allem um eine Analyse der in ihnen verborgenen gesellschaftlichen Interessen geht. Welche normativen Vorstellungen von Menschen und Gesellschaft verstecken sich dahinter? Ziel ist die Entwicklung eines kritischen Bewusstseins. Die Frage nach politischen Gegenstrategien steht dabei stets im Raum.

Gäste der ersten drei Salon Surveillance waren die Journalisten Roman Mischel und Fiete Stegers („Alltag Überwachung“), der Geograph Dr. Bernd Belina („Kriminalitätsschwerpunkte“) und die Informatikerin und Hackerin Constanze Kurz vom Chaos Computer Club („Die Gier nach Mautdaten“).

Ort:

Horns Erben, Arndtstraße 33, 04275 Leipzig

Kontakt:

Leipziger Kamera. Initiative gegen Überwachung
c/o linxxnet, Bornaische Straße 3d, 04277 Leipzig
www.leipzigerkamera.twoday.net

Weiterdenken in der Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
Schützengasse 18, 01067 Dresden
Fon 0351 - 49 43 311, Fax 0351 - 49 43 411
www.weiterdenken.de
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Salon Surveillance #7: Festung Europa digital. Grenzüberschreitende Datenbanken und die Europäisierung der Polizei

Mittwoch, 26. November 2008, 19 Uhr, Horns Erben (Arndtstr. 33, Leipzig)
Heiner Busch (Bürgerrechte & Polizei/CILIP, Komitee für Grundrechte und Demokratie)

Mit dem Schengener Informationssystem der zweiten Generation (SIS II) und dem Visa-Informationssystem (VIS), die im kommenden Jahr ans Netz gehen sollen, beginnt in der EU die Ära der biometrischen (Grenz-)Kontrollen. Beide Systeme werden Fotos und Fingerabdrücke enthalten. In ein paar Jahren werden dann Kontrollen zumindest an den Grenzen nicht mehr anhand von Namen und Geburtsdatum vorgenommen, sondern anhand der "biometrischen Identifikatoren". Das sei sicherer und einfacher, meinen die Polizeioberen der EU. Die Reduktion des Menschen auf den Fingerabdruck wird vorerst in erster Linie Nicht-EU-BürgerInnen betreffen. Vorerst.
Die beiden neuen Systeme sind nur ein Beispiel für den rasanten Ausbau von Überwachungsinstrumenten, der durch die Entwicklung der EU insbesondere seit 2001 möglich geworden ist. Ein Ende ist nicht absehbar. Denn mit ihrem nächsten Fünfjahresplan für die Innen- und Justizpolitik will die EU die nächste technologische Offensive starten.

Der Politikwissenschaftler Heiner Busch beobachtet seit Jahren kritisch diese Entwicklung. Er ist Redakteuer der Zeitschrift Bürgerrechte & Polizei/CILIP und Vorstandsmitglied des Komitees für Grundrechte und Demokratie.

Mehr Informationen unter "Salon Surveillance".

Radio Corax (Halle): Europa Digital - Interview mit Heiner Busch (26.11.2008)

Material
Tony Bunyan 2008, The Shape of Things to Come. EU Future Group, London.
Heiner Busch 2006, EU-Informationssysteme. Stand und Planung,
Bürgerrechte & Polizei/CILIP 84 (2/2006), 29-43.
EU Future Group 2008, Freiheit, Sicherheit, Privatheit. Europäische Innenpolitik in einer offenen Welt. Bericht der Informellen Hochrangigen Beratenden Gruppe zur Zukunft der Europäschen Innenpolitik ("Zukunftsgruppe"), Berlin.
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Salon Surveillance #6: Big Boss Is Watching You – Überwachung von ArbeitnehmerInnen

Mittwoch, 1. Oktober 2008, 19 Uhr, Horns Erben (Arndtstr. 33, Leipzig)
Marco Tullney

Die Überwachung von Beschäftigten an ihren Arbeitsplätzen hat im Zuge der Ausweitung technischer Möglichkeiten und veränderter Ansprüche an Beschäftigte zugenommen. Dies betrifft wegen der allgegenwärtigen Kommunikationstechnologien ganz besonders Büroarbeitsplätze. Wie gehen Beschäftigte mit ihrer Arbeit unter Überwachung um? Was sind Hintergründe der Überwachung? Welche Konflikte entstehen, und welche Möglichkeiten von Protest und Gegenwehr existieren? Der Informatiker und Sozialwissenschaftler Marco Tullney stellt die technische Entwicklung und das Konfliktfeld vor.

Mehr Informationen unter "Salon Surveillance".
Download: Salon-Surveillance-6-Einladung (pdf, 1,056 KB) (pdf, 1,03 MB).

Links:
BigBrotherAward 2007 in der Kategorie "Arbeitswelt" an die Novartis
Pharma GmbH (https://www.bigbrotherawards.de/2007/.lab)

Michele Beck: Working for Them, in: Surveillance & Society 1(2): 223-226
(http://www.surveillance-and-society.org/articles1(2)/workingforthem.pdf)

Themensammlung "Überwachung am Arbeitsplatz" der ZEIT
(http://www.zeit.de/themen/wirtschaft/unternehmen/ueberwachung)
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Salon Surveillance #5: Privatwirtschaftliche, personenbezogene Datenbanken - Was Schufa, Bertelsmann & Co mit unseren Daten machen?

Mittwoch, 18. Juni 2008, 19.00 Uhr, Horns Erben (Arndtstr. 33, Leipzig)
Robert Lokaiczyk

Wo wohnen Sie? Welche Hobbys haben Sie? Wie viel verdienen Sie? - Immer häufiger werden wir in Kaufhäusern, bei Online-Geschäften und
Werbeumfragen ausgefragt. Das geschieht meist beiläufig, ohne
Zusammenhang und lückenhaft. Also kein Problem? Doch, denn diese Daten werden in Datenbanken zusammengefügt und ausgewertet. Dabei entsteht ein sehr genaues Bild mit Informationen über uns, die wir so nie preisgeben würden.

Viele Unternehmen beteiligen sich an diesem Geschäft und machen mit
diesen Daten Profit. Wie die Wirtschaft Informationen gewinnt und vor
allem, welche Auswirkungen diese Lust am Datensammeln und -verknüpfen auf unseren Alltag haben, hat der Informatiker Robert Lokaiczyk im fünften Salon Surveillance gezeigt. Er beschäftigt sich beruflich mit den technischen Aspekten von Data-Mining und begleitet die praktischen Anwendungen auch mit dem Chaos Computer Club kritisch.

Mehr Informationen unter "Salon Surveillance"
Download: Salon-Surveillance-5-Einladung (pdf, 1,480 KB)

Material:
Ralf Hutter, Vergesst Big Brother!
Max Rauner, Die Merkels von nebenan
Thilo Weichert, Geomarketing und Datenschutz
Interview mit Max Rauner (s.o.)

Presse:
Legaler Datendiebstahl, KREUZER ONLINE, 14.06.2008
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Salon Surveillance #4: eGK - Elektronische Gesundsheitskarte oder 'existentielle Gefahr für den Körper'?

Mittwoch, 2. April 2008, 19.30 Uhr, Horns Erben (Arndtstr. 33, Leipzig)
Dr. Oliver Decker (Psychologe an der Universität Leipzig)
Dr. Martin Grauduszus (Präsident der Freien Ärzteschaft)

Derzeit scheiden sich an einem Stück Plastik die Geister. Denn nach der Einführung in ausgewählten Testregionen – u.a. im sächsischen Löbau/Zittau – soll die elektronische Gesundheitskarte (eGK) ab dem 2. Halbjahr 2008 bundesweit die bisherige Krankenversichertenkarte ablösen.

Die BefürworterInnen der eGK sehen in ihr ein „wichtiges Instrument zur Verbesserung der Lebens- und Versorgungsqualität der Patientinnen und Patienten“ (Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt). Die GegnerInnen eint vor allem die Sorge um den Datenschutz. Darüber hinaus ist die Karte jedoch zu einem Zeitpunkt, an dem das solidarische Gesundheitssystem zur Disposition steht, ein Instrument, um den Wechsel zum neoliberalen Gesundheitsmarkt abzusichern.

Mehr Informationen unter "Salon Surveillance"
Download: Salon-Surveillance-4-Einladung (pdf, 2,043 KB)
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Salon Surveillance #3: Die Gier nach Mautdaten

Mittwoch, 7. November 2007, 19 Uhr, Horns Erben (Arndtstraße 33)
Constanze Kurz (Humboldt-Universität zu Berlin, Chaos Computer Club)

Schon bei der Einführung des Toll-Collect-Mautsystems im Jahr 2005 konnten die 300 fest installierten Kontrollbrücken mehr als nur LKWs über 12 Tonnen erkennen. Sie analysieren vollautomatisch den gesamten Autoverkehr. Jedes Fahrzeug auf deutschen Autobahnen wird fotografiert und vermessen. 50 bis 100 Autokennzeichen kann eine Brücke pro Sekunde erfassen. Bisher ist eine Nutzung der Daten außer zu Mautabrechnungszwecken gesetzlich verboten, doch Innenminister und Polizei haben bereits mehrfach gefordert, auf die Daten zugreifen zu können. Mehrere Landespolizeigesetze erlauben schon heute das automatische Scannen von Kfz-Kennzeichen.
Die Informatikerin und Hackerin Constanze Kurz stellte die Funktionsweise des Mautsystems und die Entwicklung der Rechtslage dar. Im Salon konnte mit ihr gemeinsam das orwellsche Schreckenszenario einer flächendeckenden Verkehrsüberwachung diskutiert werden.

Radiobeitrag von Radio Corax (Halle, 7. November 2007):
„Überwachung mittels Mautkontrollstellen“ - Interview mit Constanze Kurz
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=19570

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Download:Salon-Surveillance-Einladung-Nov (pdf, 1,330 KB)
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Salon Surveillance #2: Kriminalitätsschwerpunkte

Mittwoch, 19. September 2007, 19 Uhr, Horns Erben (Arndtstraße 33)
Dr. Bernd Belina (Institut für Länderkunde, Leipzig)

Obwohl die registrierte Kriminalität seit Jahren sinkt, erscheint im Sicherheitsdiskurs von Polizei und Medien der Stadtraum zunehmend als gefährlich. Das polizeirechtliche Konstrukt der Kriminalitätsschwerpunkte erlaubt Grundrechtseingriffe wie verdachtsunabhängige Personenkontrollen und Videoüberwachung. Im Interesse von Stadtmarketing wird Randgruppen dadurch die Nutzung der Stadt erschwert. Der Geograph Bernd Belina stellte räumliche Strategien kommunaler Kriminalpolitik in Ideologie und Praxis vor.

Download:flyer-einladung-salon-sept (pdf, 27 KB)
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Salon Surveillance #1: Alltag Überwachung

Mittwoch, 4. Juli 2007, 19 Uhr, Horns Erben (Arndtstraße 33)
Roman Mischel und Fiete Stegers (freie Journalisten, Dortmund und Hamburg)

Für ihren Film „Alltag Überwachung“ (2006) haben die beiden Journalisten einen Querschnitt durch aktuelle Tendenzen zur Überwachungsgesellschaft gezogen: Videoüberwachung, RFID, Vorratsdatenspeicherung. Dabei stellen sie vor allem die Fragen: Warum ist bisher großer Widerstand wie seinerzeit gegen die Volkszählung ausgeblieben? Was bedeutet das Recht auf informationelle Selbstbestimmung heute? Dafür sind sie von Hamburg, über Bielefeld, Brüssel, Leipzig und Berlin gereist, um Innenminister, Datenschutzbeauftragte, Politiker im europäischen Parlament, Polizisten und AktivistInnen gegen Überwachung zu interviewen. Im Salon stellten sie Filmausschnitte vor und gaben damit einen Anstoß zur weiteren Diskussion.

Radiobeitrag von Radio Corax (Halle, 4.7.2007):
„Alltag Überwachung“ - Gespräch mit dem Filmemacher Fiete Stegers
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=17899

Mehr Informationen unter "Salon Surveillance" und unter Pressespiegel
Download: Salon-Surveillance-Einladung-Juli (pdf, 352 KB)
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