Salon Surveillance #3: Die Gier nach Mautdaten
Constanze Kurz (Humboldt-Universität zu Berlin, Chaos Computer Club)
Schon bei der Einführung des Toll-Collect-Mautsystems im Jahr 2005 konnten die 300 fest installierten Kontrollbrücken mehr als nur LKWs über 12 Tonnen erkennen. Sie analysieren vollautomatisch den gesamten Autoverkehr. Jedes Fahrzeug auf deutschen Autobahnen wird fotografiert und vermessen. 50 bis 100 Autokennzeichen kann eine Brücke pro Sekunde erfassen. Bisher ist eine Nutzung der Daten außer zu Mautabrechnungszwecken gesetzlich verboten, doch Innenminister und Polizei haben bereits mehrfach gefordert, auf die Daten zugreifen zu können. Mehrere Landespolizeigesetze erlauben schon heute das automatische Scannen von Kfz-Kennzeichen.
Die Informatikerin und Hackerin Constanze Kurz stellte die Funktionsweise des Mautsystems und die Entwicklung der Rechtslage dar. Im Salon konnte mit ihr gemeinsam das orwellsche Schreckenszenario einer flächendeckenden Verkehrsüberwachung diskutiert werden.
Radiobeitrag von Radio Corax (Halle, 7. November 2007):
„Überwachung mittels Mautkontrollstellen“ - Interview mit Constanze Kurz
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=19570
Mehr Informationen unter "Salon Surveillance"
Download:Salon-Surveillance-Einladung-Nov (pdf, 1,330 KB)
Leipziger Kamera - 25. Oktober, 23:41
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